Montag, 19. September 2022

Kastanienbrot

Inspiriert durch den CRE225 Permakultur Podcast, habe ein Kastanienbrot gebacken.

Das Kastanienmehl gibt es beim Simmel-Markt.
Das Rezept habe ich von hier entlehnt, allerdings auf die 1/3 überlappende Faltung verzichtet.


Das Mehr roch süßlich und war etwas feuchter in der Verarbeitung. 
Ansonsten war die Zubereitung der mit Getreidemehl sehr ähnlich. 

Das fertige Brot schmeckt, ist milder als ein Weizen-Roggen-Mischbrot und etwas süßer. 

Warm, feucht und im Schatten aufbewahren

Lagern oder aufbewahren

Folgende Aussage auf der Rückseite dieses Honigs aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern hat uns zu denken aufgegeben.

Kühl und trocken lagern,
vor Licht geschützt aufbewahren.


Das führt erstens zu der Frage, was der Unterschied zwischen "lagern" und "aufbewahren" ist.
Der Duden führt unter Punkt 3 lagern und aufbewahren aus synonym auf.
Die Erklärung aus https://de.hinative.com/questions/7422789 deckt sich mit unserer persönlichen Wahrnehmung:

Lagern is mostly an insustrial or commercial scale of aufbewahren, you store something in an extra room/building, called "Lager". 
Aufbewahren on the other hand is mostly something a single person does with personal items or smaller amounts. 
Demnach kann der Honig - solang er sich beim Händler befindet, dem Licht ausgesetzt sein.

Wenn ich ihn dann kaufe, muss er zwar in den Schatten, kann dafür aber warm und feucht aufbewahrt werden?!
Warum?

Serviervorschlag

Sehr ansprechend ist auch der auf der Vorderseite abgebildete Serviervorschlag. 
Das macht doch gleich Appetit!


Samstag, 11. Juni 2022

22:42

Bergfahrt

Die Ausgangssituation

Gegeben sei

  • Ein Berg der Länge 1500 m
  • Mit einem Höhengewinn von 75 m
  • Einer durchschnittlichen Steigung von 5% und einer Maximalsteigung von ca. 15%
  • Einem Radfahrer mit einem Systemgewicht von 100 kg
  • Auf einem Trekkingrad mit 44:30:25er Kurbel und einer 32:11er Kassette

Gesucht

  • Mit welcher Geschwindigkeit müsste dieser Radfahrer dem Berg befahren unter folgenden Annahmen befahren?
    • einer durchschnittlichen Sportlichkeit (nach Feierabend) 200 bis 250 W
    • einer gesunden Trittfrequent von 80 U/min
  • Und schlussendlich ist die Frage:
    • Ist das mit gegebenen Fahrrad möglich?
    • Bzw. welche Übersetzungen müsste das Fahrrad haben?

Der Antrieb

Laut Entfaltungsrechner ist mit gegeben Schaltwerk eine Minimalgeschwindigkeit von 8,4 km/h möglich.
 25-30-44 / 11-12-13-14-16-17-20-22-26-32X
25/32
8.4
25/26
10.3
25/22
12.1
25/20
13.4
25/17
15.7
25/16
16.7
25/14
19.1
30/26
12.3
30/22
14.6
30/20
16.1
30/17
18.9
30/16
20.1
30/14
22.9
30/13
24.7
30/12
26.8
44/20
23.6
44/17
27.7
44/16
29.4
44/14
33.6
44/13
36.2
44/12
39.3
44/11
42.8


Leistungsüberlegung

Die Leistung, die der Radfahrer aufbringen muss, setzt sich wie in dieser Überlegung gezeigt, zusammen aus den Leistungen zur Überwindung von Rollwiderstand, Luftwiderstand, Steigungswiderstand und mechanischem Widerstand.

Berechnung der notwendigen Leistung für die gegebenen Minimalgeschwindigkeit von 8,4 km/h bzw. 2,33 m/s.

Rollwiderstand

Pr = c1 * m * g * v 
Pr = 0,004  * 100 kg * 9,81 m/s² * 2,33 m/s = kg m² / s³ = 9,1 W

Die benötigte Leistung zur Überwindung des Rollwiderstandes beträgt bei der relativ geringen Geschwindigkeit nur ~10 W.

Luftwiderstand

Pw = 0,5 * ρ * cdA * v * (v-vw)² 
Pw = 0,5 * 1,205 kg / m³ * 0,3 m² * (2,33 m/s)³ = 2,3 W

Die benötigte Leistung zur Überwindung des Luftwiderstandes ist - da die Geschwindigkeit hier mit der dritten Potenz eingeht - wie zu erwarten mit 2,3 W sehr gering.

Steigungswiderstand

Pc = (i/100) * M * g * v
Pc = 0,15 * 100 kg + 9,81 m/s² * 2,33 m/s = 342,9 W

Die benötigte Leistung zur Überwindung der Steigung trägt mit 343 W - wie zu erwarten - den Löwenanteil bei.

Mechanischer Widerstand

Bisher werden als 9,1 + 2,3 + 343 W = 354,3 W benötigt. Der Wirkungsgrad des Antriebes wird mit 95% angenommen - demzufolge kommen also noch 17 W "Reibung" dazu und die benötigte Gesamtleistung liegt bei 373 W.

Zwischenfazit

373 W sind durchaus leistbar - fordern aber an einem durchschnittlichen Mittwochabend zu viel Motivation.

Daher

Gesucht ist also die Geschwindigkeit, bei der die Gesamtleistung nur 250 W (bzw. 200 W, damit noch Reserve für Einkaufsgepäck drin ist) beträgt.

Für die umgestellte Formel 200 W >= (151 km/s²*v + 0,18 kg/m*v³)/0,95 ergeben sich für diese Geschwindigkeiten folgende Leistungswerte
  • 2,33 m/s besagte 373 W
  • 2 m/s => 320 W
  • 1,5 => 240 W
  • 1,33 m/s => 212 W
  • 1,25 m/s => 200 W
  • 1 m/s => 160 W
  • Bzw. als Graph (siehe GeoGebra)

Gesucht ist also eine Übersetzung, bei der man mit 80 U/min 1,25 m/s fahren kann - bzw. 4,5 km/h.

Der Plan

Das Ziel ist also, das Übersetzungsverhältnis so zu ändern, dass eine Geschwindigkeit von 4,5 km/h bei einer Trittfrequenz von 80 U/min möglich ist.

Schritt 1: 25 -> 22

Tauscht man das 25er Kettenblatt vorn gegen ein 22er aus, kann die Minimalgeschwindigkeit laut Entfaltungsrechner von 8,4 km/h auf 7,3 km/h gesenkt werden. Schon mal nicht schlecht.
22-30-44 / 11-12-13-14-16-17-20-22-26-32X
22/32
7.3
22/26
9.1
22/22
10.7
22/20
11.8
22/17
13.9
22/16
14.7
22/14
16.8
30/26
12.3
30/22
14.6
30/20
16.1
30/17
18.9
30/16
20.1
30/14
22.9
30/13
24.7
30/12
26.8
44/20
23.6
44/17
27.7
44/16
29.4
44/14
33.6
44/13
36.2
44/12
39.3
44/11
42.8

Schritt 2: 32 -> 42

Laut Entfaltungsrechner ist mit dem 22er Kettenblatt vorn und einem 42er Ritzel hinten (statt dem 32er) sogar eine Minimalgeschwindigkeit von 5,6 km/h möglich.
  22-30-44 / 11-13-15-18-21-24-28-32-37-42X
22/42
5.6
22/37
6.4
22/32
7.3
22/28
8.4
22/24
9.8
22/21
11.2
22/18
13.1
30/37
8.7
30/32
10
30/28
11.5
30/24
13.4
30/21
15.3
30/18
17.9
30/15
21.4
30/13
24.7
44/28
16.8
44/24
19.6
44/21
22.4
44/18
26.2
44/15
31.4
44/13
36.2
44/11
42.8

Das sind zwar noch keine 4,5 km/h aber das ist nahe genug dran. 5,6 km/h sind 1,56 m/s, was gut 240 Leistung entspricht. Das ist zwar mehr, als das angestrebte Ziel, aber weniger ist baulich mit einem 28er Rad nicht drin. Zur Not muss dann eben die Trittfrequenz doch auf 70 U/min gesenkt und ein bisschen mehr geschwitzt werden. 

Man sieht in der Grafik schön, dass 
  • dass das 22er Blatt vorn in Kombination mit dem alten größten 32er Ritzel "einen Gang" Verbesserung bringt (7,3 km/h)
  • das 36er Ritzel hinten einen weiteren Gang bringt (6,4 km/h)
  • und dann das 42er noch einen weiteren Gang Verbesserung bringt (5,6 km/h)

Der Umbau

Das 22er Blatt vorn war schnell getauscht. Als kompatibel zur bestehenden Kurbel hat sich das Shimano Deore XT FC-M782 herausgestellt. Mit ~13 € eine überschaubare Investition. Dank der SM-BB52 Lagerschalen waren die Kurbeln fix mit einem Innensechskant abgeschraubt und die Kurbel entnommen. Das Kettenblatt war mit dem Wechsel der vier Schrauben auch in kurzer Zeit getauscht. Den nunmehr etwas größeren Sprung vom 22er auf das 30er Kettenblatt merkt man zwar, ist aber im grünen Bereich - die Kette wechselt verlässlich ihre Bahn. 




Als Kassette mit 42er Ritzel fiel die Wahl auf das Shimano Deore CS-M4100. Im Direktvergleich schon ein beeindruckendes Stück.



Allerdings war das große 42er Ritzel zu viel für das bestehende Schaltwerk und erforderte daher auch ein Upgrade auf ein Schaltwerk mit SHIMANO SHADOW RD+ Technologie - in dem Fall das Deore RD-M6000-GS Schaltwerk - mittellang.


In Summe deckt das Schaltsystem jetzt Übersetzungsspektrum von beeindruckenden 764% ab - nun ruft er wieder, der Berg :-)

Sonntag, 24. April 2022

-2°C

Die Übernachtungen während der Bootstour auf dem Tagliamento waren Romantik pur. Wenn sich der Tag auf dem Wasser dem Ende entgegen neigte, fand sich schnell eine schöne Stelle zum Anlanden .  wie hier eine Kiesbank bei Ospedaletto. Da die ganze Woche kein Regen angesagt war, haben wir drauf verzichtet, das Tarp aufzubauen (das Zelt hatten wir gleich ganz im Auto gelassen) und direkt unter freiem Sternenhimmel übernachtet.

Während in der Nacht zu Karfreitag noch angenehme 11 °C waren, zeigte das Thermometer am Montagabend gegen 22:00 Uhr dann nur noch -2°C. Da es aber weiterhin trocken bleiben sollte, breiteten wir auch in dieser Nacht die Isomatten einfach unter freiem Sternenhimmel aus. Und was für ein Himmel das war. Der Vollmond, der die letzten Abende jede Taschenlampe am Lager überflüssig gemacht hatte, kam erst tief in der Nacht über die Berge, sodass wir uns mit Blick auf die Milchstraße auf die Nacht vorbereiteten. Mit Unterhose, Mütze und einem zweiten Paar Socken ausgestattet, haben wir die Kragen am Schlafsack fest zugezogen. Gefroren haben wir nicht - war über schon ein spannendes Gefühl, beim Wenden in der Nacht den Kopf auf eine frische Stelle auf dem "Kopfkissen" zu legen und dort ersten einmal den Raureif aufzutauen.

Wir waren daher begeistert über unsere Schlafsäcke.

Der Mammut Kompakt Winter SE ist mit einer Komforttemperatur bis -3°C angegeben - das glaube ich ihm glatt. Nachdem der Kopf gut eingepackt war, blieb es im Schlafsack schön kuschelig. Neue, unberührte Stellen vom Innenstoff haben sich beim Wenden zwar etwas kühl angefühlt - haben sich aber schnell erwärmt.
Der Kunstfaserschlafsack ist zwar mit 1.950 g ein Kuschelmonster - allerdings war auch das der Plan. Letztes Jahr in Norwegen hat er schon für traumhafte Nächte gesorgt. Außerdem war mir wohler beim Gedanken, mit einem Kunstfaserschlafsack auf dem Wasser unterwegs zu sein, als mit einer Daune. (Die allerdings unberechtigt war: Verpackt in einen Osprey ULTRALIGHT DRYSACK 20 und dann im Ortlieb Packsack blieb auch bei der Kenterung alles schön trocken.)

Der Deuter EXOSPHERE -10 C SL Frauen - als Nachfolger für einen Mountain Equipment Classic 500 Women's , der in Norwegen deutlich hinter seinen Begleitern und den Erwartungen zurück geblieben war - hat auch eine sehr gute Figur gemacht. Angegeben mit einem Komfortbereich bis -4°C hat auch er für kuschelige Nächte gesorgt. In der Tat lobte die Testperson die in der Frauenversion angepriesenen Fleecepartien im Nieren- und Fußbereich. Das Extra an Wärme und Kuschel ist in der kalten Nacht vielleicht wirklich das Zünglein an der Waage gewesen.

Dritter Schlafsack im Bunde war der FRILUFTS BALTA -2 - der schon in Norwegen bei einstelligen Graden ob seiner Bauschkraft und entsprechenden Kuscheligkeit begeistert hat. Auch die Nächte am Tagliamento hat er souverän gemeistert. Als einziger Daunenschlafsack im Test waren wir gespannt, wie er mit der Feuchtigkeit der Nacht zurecht kommen würde. Allein im Fußbereich hätte es ein bisschen mehr Wärme vertragen können und beim nächsten Mal wäre eine zweite Außenhaut, die vor der Feuchtigkeit schützt, sicherlich eine gute Idee. Aber dafür, dass er laut Hersteller ein bzw. zwei °C weniger Reserve bietet, hat die Testperson traumhafte Nächte am am Flussufer und unter freiem Sternenhimmel verbracht.

Samstag, 23. April 2022

1/3 Wasser

Letze Woche haben wir beim Packen für die große Fahrt auf dem Tagliamento - eine Woche autarkes Leben auf und am Fluss - ein paar interessante Erkenntnisse gehabt.

102 kg Gepäck wollten mit auf Tour - wasserdicht verpackt in Ortliebtaschen und -Säcken für eine Woche und drei Personen. Das macht 34 kg pro Nase.

Erster Fun-Fact : Für die Zwei-Wochen-Wanderung mit Zelt durch den Rondane-Nationalpark in Norwegen letztes Jahr, hatten wir - inklusive Essen - 17 kg pro Person - die Hälfte. 

Zweiter Fun-Fact: 34 kg davon, war Wasser (in PET, im 10l Wassersack und in Form von Milch und Haferdrink für's Müsli)

Interessantweise bestand das Gepäck von einem von uns Dreien also nur aus Wasser - praktischerweise war den Booten das Gewicht aber ziemlich egal.

Dank der guten Vorräte war die Trinkwasserversorgung auf dem Fluss dann auch kein Problem. Und Espresso mit Tagliamentowasser war eine sehr willkommene Delikatesse auf der Tour.

Freitag, 12. März 2021

Acer saccharum

Der Zucker-Ahorn, der im Nordosten Amerikas beheimatet ist, gilt als Wahrzeichen Kanadas. Gerade die rötliche Färbung des Indian Summer ist der Inbegriff für die romatische Weite der kanadischen Wälder. Schön zu sehen auch auf diesem Etikett.

Donnerstag, 8. März 2012

Gedanken zu Performance, Lebensgefühl und Geld

Letztens stieß ich auf einen Browser-Benchmark, bei denen sich ein paar Gedanken bei der Interpreation der Messwerte aufdrängten.

Benchmark-Ergebnisse
  • i5, Chrome: 260 ms
  • i5, IE: 1.000 ms
  • P4, Chrome: 1.200 ms
  • S9000, Opera: 3.000 ms
  • S9000, Browser: 6.000 ms
  • P4, IE: 13.500 ms
  • S8500, Browser: 16.000 ms
    Was heißt das in Geld
    Wenn man einen Strompreis von ca. 70 n€ für eine Wattsekunde annimmt. (1kWh~25ct -> 1Ws~70 nano-Euro (n€)) und folgende Systemleistungen (Gesamtleistung des Rechners) schätzt:

    • i5 750: 150W
    • P4@1.7GHz: 200W
    • S8500 Samsung Wave: 1W
    • S9000 Samsung Galaxy S: 1W
    ergeben sich folgende Stromkosten für den Benchmark:
    • S9000, Opera: 210 n€
    • S9000, Browser: 420 n€
    • S8500, Browser: 1.120 n€
    • i5, Chrome: 2.700 n€
    • i5, IE: 10.500 n€
    • P4, Chrome: 16.800 n€
    • P4, IE: 189.000 n€
    Fazit
    Was schließen wir daraus?
    • Aus dem Browser-Vergleich: Das gute Software mehr Wert ist, als schlechte? Das Software mehr wert ist als Hardware?
    • Aus dem "Rechner-Vergleich": Das es richtig Geld kostet, alte Hardware zu betreiben? Und ein 3 Jahres altes Telefon in Sachen Leistungsfähigkeit die alte Heizschleuder locker ablösen kann?
    • Aus dem Vergleich der Telefone (selbe CPU&Display, aber Bada vs. Android): Das Java schneller ist als C++? (Siehe auch These 1)
    • Allgemein: Dass, wer misst Mist misst?
    • Visionär: Dass der Strombedarf für Unterhaltungstechnik/Internetzugang beim Umstieg von "Computern" (die alten grauen Dinger) auf "Telefone" (z.B. Pad-PCs) die Stromkosten um 95% reduzieren kann.